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Der "gute" Villain sorgt für mehr Umsatz bei Deinen Romanen!

Voldemort, Sauron und Hannibal Lecter ...

... wir kenne sie alle! Sie haben uns das Fürchten gelehrt und den Gruselfaktor ins Haus getragen. Warum ist das so? Sie alle haben eine Gemeinsamkeit: die konsequente, valide Durchführung ihres Charakters.

Im Jahr lese ich an die zwanzig YA-Romane, aktuell modern sind Magierschulen, Vampirschulen etc. Häufig sehe ich, dass die Autoren hier bei ihren Villains (Antagonisten) schludrig werden. Oft lege ich enttäuscht die Bücher beiseite, da der vermeintliche Villain doch eigentlich ein nettes Keks ist, den man doch lieb haben kann. Nein! Ein durchdachter Villain ist und bleibt böse, grausam und/oder durchtrieben.

Warum entgleiten einigen Autoren ihre Bösewichte?

1.) Der Autor hat den Charakter nicht bis zu Ende gedacht.

2.) Der Autor traut sich nicht, das Böse stattfinden zu lassen. Ihm fehlt die Traute, den Villain konsequent zu Ende zu denken.

Voldemort und der Präsident des Capitols hingegen sind verlässlich in ihrer Bösartigkeit. Niemand käme auf die Idee, Sauron könnte den Hobbits helfen, den Ring in den Berg zu werfen. Ebensowenig würde Hannibal Lecter aufhören, seinen Gelüsten nachzugehen. Romanverkäufe lassen sich steigern, wenn der Villain ein gleichwertiger Gegenspieler zum Protagonisten ist. Richtig spannend wird es erst, wenn er unbesiegbar scheint und der Leser neugierig wird, wie der Widersacher zu besiegen sein wird!

Vor drei Jahren stand ich mit meinem Villain in meinem Roman "Die Quelle" auf Kriegsfuß. Während des Showdown trifft die Hauptfigur Ahlear auf den Ratsherren. Ich mochte meine Protagonistin sehr und tat mich schwer, den Ratsherren tun zu lassen, was er auch sonst an anderen Charakteren verbrach. Nun, ich musste konsequent bleiben, ansonsten wäre ich unglaubwürdig geworden, und das hätten mir meine Leser sehr übel genommen. Also schrieb ich die schwersten Absätze in diesem Roman überhaupt. Denn der Charakter des Ratsherrn musste valide sein. So behielt ich meine Glaubwürdigkeit als Autorin und verkaufte aufgrund eines starken Antagonisten mehr Bücher, als ich es getan hätte, wenn ich an der Stelle beim Schreiben nachgegeben hätte.

 
 
 
 

Eine wichtige Anmerkung möchte ich noch machen: Ein "guter" Antagonist lässt unseren Protagonisten noch mehr leuchten und ihn einem besseren Licht stehen, besser, als wenn wir nur einen schwachen Widersacher haben oder vielleicht sogar gar keinen.

Und übrigens: Ein "guter Antagonist" muss nicht zwingend eine Person sein. In bestimmten Genres macht dies natürlich Sinn. Der Villain kann auch ein innerer Konflikt oder ein Umstand in der äußeren Welt sein, wie zum Beispiel Krieg, Invasion oder ein Waldbrand. Auch hier muss man auf eine Entwicklung achten!

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