Der Kritiker
~ Ina Broich
Morgens wenn Du aufstehst,
schaut er schon um die Ecke,
macht dich zur Schnecke.
Dein Selbstbewusstsein so klein,
die inneren Stimmen schrei´n.
Von morgens bis abends
gibst Du ihnen Raum,
hörst and´re Worte kaum,
wenn sie Dir sagen:
„Du bist gut so, wie Du bist.“
Hörst nur noch deine eig´nen Fragen:
„Wie seh´ ich aus?
Bin ich ein Augenschmaus?“
Du tust alles Männern zu gefallen,
die platinierten Haare wallen.
Konservierte Schönheit in Plastik-phantastik!
Alles geliftet bis auf dein Hirn!
Wann hast Du aufgehört ihm zu bieten die Stirn?
Dem Kritiker, den inn´ren Stimmen,
ließt sie gewinnen!
Ernährst dich rein visuell,
warst potenziell intellektuell.
Du bist hübsch, doch wenn ich es wage und nach Dir fasse,
ist es die Masse
an Plastik in deinem Körper vor der´s mir gruselt.
Deine Haut fuselt und
bei deiner Miene wird’s mir Angst und Bange,
denn nur mit Zange,
nicht aus eig´ner Kraft, brächtest du die Stirn zum Runzeln,
kein Schmunzeln umspielt mehr deine Lippen,
Kein Wippen mehr der Brüste.
Silikon hält sie in Form,
prall auf Fall,
ein Wall hinter dem Du Dich versteckst.
Hälst Dich verborgen,
all Deine Sorgen,
fährst optisch Kamikaze,
Dein Gesicht nur noch Fratze.
Hör´auf Dein Herz,
Sei nicht Barbie, sei nicht Puppe!
Ignorier´ die Meinung and´rer,
die ist schnuppe!
Dir muss es gut gehen,
dann wirst Du sehen,
wie Du von innen strahlst.
Dann malst
Du ein neues Bild von Dir!
Und wir
werden dich sehen wie du wirklich bist!
Und Du vergisst
den inneren Kritiker zu erhören.
Nimm´ ihm die Macht!
Gib´auf Dich Acht!
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